Graue Kraniche im Naturpark

Eines der großartigsten Naturschauspiele Deutschlands ist der jährliche Zug tausender Kraniche im Herbst.
„Kommen die Kraniche geflogen, so kommt der Winter gezogen“ (Bauernspruch)

Seine Schönheit und seine spektakulären Balztöne und Tänze machen ihn zu einer faszinierenden Vogelart. In der griechischen Mythologie war er Symbol für Wachsamkeit und Klugheit und galt als „Vogel des Glücks“. Weltweit gibt es 15 Kranicharten, bei uns (Nord- und Mitteleuropa) ist der Graue Kranich, Grus grus, anzutreffen.

Diese großen Schreitvögel können bis 130 cm hoch werden, haben eine Flügelspannweite bis zu 245 cm und wiegen 5 bis 7 kg. Sie bevorzugen Feuchtgebiete, wie Sümpfe, Moore, Bruchwälder und Seeränder.

Die Goldene Aue ist ein bedeutender Rastplatz für Zugvögel, besonders für Kraniche. Ab Oktober rasten hier weit über 10.000 Kraniche für mehrere Wochen. Dann findet man sie tags in der offenen Landschaft, auf Äckern und Wiesen bei der Nahrungssuche, sie fressen vor allem Ernterückstände, aber auch Kleintiere. Zum Schlafen fallen sie allabendlich auf dem abgelassenen Stausee ein, dessen Flachwasserzonen Sicherheit und Schutz vor Bodenfeinden bieten.

Je nach Witterung rasten die Kraniche in der Goldenen Aue von Oktober bis Dezember. Mit Einbruch strengerer Fröste ziehen sie weiter in Richtung Spanien, in die Extremadura. Dort sieht man sie in den Stein- und Korkeichenwäldern. Rastende Kraniche in der Goldenen Aue befinden sich auf der westlichen Zugroute, ihre Brutgebiete liegen im Norden Deutschlands (Vorpommern, Nord Brandenburg), in Skandinavien und im Ostbaltikum.

In den letzten Jahren sind steigende Zahlen rastender Kraniche in der Goldenen Aue am Stausee Berga/Kelbra zu verzeichnen. Immer mehr Beobachter zieht dieses Naturschauspiel in das Gebiet, Beunruhigungen an den Nahrungsplätzen und den Schlafstellen der Kraniche sind die Folge.

Die 3 Vogelbeobachtungseinrichtungen ganz in der Nähe des Stausees Berga/Kelbra bieten optimale Bedingungen, zum Beispiel den abendlichen Anflug tausender Kraniche zu erleben. Ein Beobachten, ohne die Tiere zu beunruhigen, ist zudem auch wettergeschützt mit herrlicher Sicht möglich.