Kurzbeschreibung einiger Vogelarten
Einige Beispiele dafür, welche Vögel es im Naturpark Kyffhäuser zu sehen gibt.
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Alpenstrandläufer
Regelmäßig, im Frühjahr und im Herbst rastet dieser kleine Watvogel in der Goldenen Aue. Am Stausee Berga/Kelbra bildet er größere Rastverbände. Dann findet man die Tiere auf den Schlamm- und Schlickflächen des abgelassenen Stausees nach Würmern, Larven, Insekten und Krebstieren suchen.Der Alpenstrandläufer lebt nicht in den Alpen, sondern brütet in den arktischen Tundren. Den Winter verbringt er in Südwesteuropa und Westafrika.
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Bekassine
Die Bekassine ist ein Watvogel mit langem Schnabel. Sie wird auch Himmelsziege genannt, da sie beim Sturzflug die Schwanzfedern spreizt und ein meckerndes Geräusch erzeugt wird, welches mitunter bis 500 m weit zu hören ist. Sie gehört zu den bundesweit hochgradig gefährdeten Arten und kommt vereinzelt als Brutvogel vor. Häufiger ist sie im Ried während des Frühjahrs- und Herbstzuges anzutreffen.
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Großer Brachvogel
Dieser 70 cm lange und bis 1 kg schwere Vogel mit seinem charakteristischen gebogenen Schnabel ist unser größter Watvogel. Bis in die 80er Jahre brütete er auf den Wiesen in der Goldenen Aue. Heute kann man diese Tiere während der Zugzeit, auf dem dann abgelassenen Stausee beobachten. Im Frühjahr sieht man dann kleinere Trupps im Schlamm und Schlick nach Nahrung suchen, im Herbst sind sie zahlreicher, zwischen 50 und 60 Tiere.
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Höckerschwan
Mit einem Gewicht von bis zu 12 kg zählt er zu den schwersten flugfähigen Vögeln unserer Breiten. Schwäne nutzen die Wasserflächen der Kiesgruben aber auch die Wiesen und Felder im Esperstedter Ried. Schwanpaare verbinden sich auf Lebenszeit. Meist nutzen sie immer wieder das gleiche Nest, welches mit jedem Jahr größer wird.
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Kiebitz
Diese Vogelart fällt durch ihren Schopf und ihr metallisch grün schimmerndes Rückengefieder auf. Der Flug sieht etwas schwankend aus, die gerundeten Flügel ermöglichen schnelle Wendungen. Einige Brutpaare gibt es im Esperstedter Ried. Ab Juli versammeln sich große Trupps auf abgeernteten Feldern und gemähten Wiesen.
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Reiherente
Die Reiherente fällt wegen ihres attraktiven Äußeren und ihrer Agilität schnell auf. Ihren Namen verdankt diese kleine Tauchente der Reiherfeder am Hinterkopf. Sie ist das ganze Jahr über auf dem Stausee anzutreffen. 600 bis über 1000 Exemplare sind auf der Wasserfläche nicht selten. Nur wenige davon brüten in der vegetationsreichen Uferzone, die meisten sind auf der Rast oder Durchzügler und Nichtbrüter.
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Rohrweihe
Zwischen März und April treffen die Rohrweihen in der Goldenen Aue zum Brüten ein. Der Stausee mit seinen ausgedehnten Schilfgebieten, feuchten Wiesen und Röhricht bietet einen optimalen Lebensraum. Die Horste werden ins Röhricht gebaut. Gern machen sie Jagd auf junge Wasservögel. Im Oktober ziehen die Rohrweihen ins Winterquartier.
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Saatgans
Immer mehr Gänse treffen in den Wintermonaten im Esperstedter Ried ein. Über 5000 Tiere wurden schon gezählt. Die Wasserflächen der Kiesgruben und die großen Felder und Wiesen bieten optimale Bedingungen zum Überwintern. Ihre Brutgebiete liegen im nördlichen Skandinavien und in der arktischen Tundra.
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Schwarzhalstaucher
Der Schwarzhalstaucher ist ein kleiner dunkel gefiederter Lappentaucher, er ist kleiner als ein Blässhuhn. In den letzten Jahren wurde ein stetiger Anstieg der Anzahl vorkommender Schwarzhalstaucher auf dem Stausee verzeichnet. Er liebt verkrautete Fischteiche und Staubecken mit lückigem Röhricht. In den Sommermonaten können an die 500 Tiere auf dem Stausee beobachtet werden. Viele Schwarzhalstaucher brüten hier.
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Silberreiher
Der Silberreiher ist ein auffallend weiß gefärbter Schreitvogel, der mit einem Gewicht von nur 1,5 kg bis 100 cm hoch werden kann. Am häufigsten wird er hier im Herbst gesehen. Die rastenden und überwinternden Tiere kann man auf dem abgelassenen Stausee, aber auch auf den umliegenden Feuchtwiesen und Äckern und im Uferbereich der Helme beobachten. Brutnachweise gibt es vom Neusiedler See und in den Niederlanden.
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Weißstorch
Im März kehren die Störche aus ihrem afrikanischem Winterquartier zurück, das Männchen zuerst. Das eifrige Klappern mit den Schnäbeln ist weit hin zu hören. In einigen Orten nahe des Riedes gibt es Brutpaare. Mit etwas Glück kann man die Tiere im Ried bei ihrer Suche nach Fröschen, Mäusen und Insekten beobachten. Bei heißer Witterung bringen die Eltern Wasser im Schnabel mit für ihre durstigen Jungen.
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Wiesenschafstelze
Die Schafstelze fällt durch ihre gelbe Brust und Kehle auf und durch ihren langen wippenden Schwanz. Auch ist sie an ihrem einfachen Gesang schnell zu finden: „Zip- zip- zipsi/ sirsirsir“. Zwischen 30 bis 40 Brutpaare gibt es im Esperstedter Ried. Sie hat eine Vorliebe für Viehherden. Durch die Bewegungen der großen Tiere werden Insekten aufgescheucht, die dann leichte Beute für die Schafstelzen sind.